Die NFDI4Biodiversity-Partnereinrichtungen Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) und Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) arbeiten gemeinsam daran, Formate der Wissensvermittlung zu entwickeln. Herausgekommen ist unter anderem ein Wissenschaftscomic, der auf anschauliche Weise erklärt, wie Informationen über Vogelbestände erhoben werden und wie aus Forschungsdaten eine Karte entsteht.
Wissenschaftscomics sind eine einzigartige Art der Wissensvermittlung. Durch die Verbindung von anschaulichen Bildern und leicht verständlichen Texten machen sie komplexe Zusammenhänge zugänglich und wecken Interesse an der Wissenschaft.
„Eddis Weg in die Karte“ wurde von den Autor:innen Robert Köpke, Jana Moser und Christian Hanewinkel in enger Zusammenarbeit mit der Illustratorin Katrin Wolff entwickelt. Der Comic veranschaulicht auf spannende Weise die Bedeutung und Nutzung von Daten in Biodiversitätsforschung und -schutz. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Arbeit des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA), der während der jährlichen Wintervogelzählung systematisch Angaben über Vogelbestände sammelt. Diese wertvollen Daten sind von großer Bedeutung für den Naturschutz, denn sie dokumentieren, wie sich die Bestände und Verbreitungsgebiete der Vögel im Lauf der Zeit verändern. Gefördert wurde die Veröffentlichung von NFDI4Biodiversity, in dessen Rahmen die Kollaboration von IfL und DDA entstand.
Eddi, der Erpel, übernimmt die Rolle des Erzählers und führt die Leserinnen und Leser mit Leichtigkeit und einer Prise Humor durch die Welt der Datengewinnung, -verarbeitung und -nutzung. Den Leserinnen und Lesern wird so auf anschauliche und unterhaltsame Art erklärt, wie man Vorkommensdaten nutzt und welche Schritte erforderlich sind, um diese Daten in einer Karte darzustellen. Das Hauptziel besteht darin, einer breiten Öffentlichkeit wissenschaftliche Inhalte zu vermitteln und das Interesse an Vogelkunde, Kartographie und Forschungsdaten zu wecken.
„Der Comic ‚Eddis Weg in die Karte‘ ist ein tolles Beispiel dafür, wie ein Wissenschaftscomic genutzt werden kann, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Daten in der Biodiversität zu schärfen und das Thema der Datenerhebung zugänglicher zu machen”, sagt NFDI4Biodiversity-Sprecher Frank Oliver Glöckner über die Veröffentlichung. “Durch seinen intuitiven Illustrationsstil und die mitreißende Geschichte bietet der Comic eine spannende Gelegenheit, sich mit der Vogelkunde, Kartographie und Forschungsdaten zu beschäftigen.”
Bewähren durfte sich der Comic bereits an einigen Informationsinseln und -ständen, mit denen NFDI4Biodiversity auf Konferenzen und anderen Veranstaltungen zu Gast war. Zwischen klassischen Informationsmaterialien mit Flyern und Broschüren zog er viel Aufmerksamkeit auf sich und war eine schöne Gelegenheit, mit Besucher:innen ins Gespräch zu kommen. Untrüglicher Beweis für seine Beliebtheit: Unter den am schnellsten vergriffenen Infostand-Artikeln hat er sogar der Schokolade den Rang abgelaufen.
Hintergrund
Damit Forschung, Politik und Naturschutz Maßnahmen für den Erhalt der weltweiten Artenvielfalt erarbeiten können, brauchen sie verlässliche und verfügbare Daten. In dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Großprojekt NFDI4Biodiversity arbeiten seit 2021 rund 50 Partner (darunter Forschungseinrichtungen, naturkundliche Fachgesellschaften, Naturkundemuseen, Umweltämter und IT-Datenzentren) gemeinsam daran, eine digitale Infrastruktur zu schaffen, die es Datenerhebenden ermöglicht, Daten zu archivieren und zu publizieren, damit sie gefunden und im Sinne neuer Erkenntnisse mit anderen Daten kombiniert werden können. Darüber hinaus sollen Nutzenden ihre Arbeit bereichernde Werkzeuge für den Umgang mit Daten zur Verfügung gestellt werden, etwa unkompliziert zu bedienende Visualisierungs- oder Analysetools. Mehr zur Arbeit des Konsortiums unter www.nfdi4biodiversity.org
Robert Köpke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Geovisualisierungen des IfL. Er besitzt einen Master of Fine Arts Design der Hochschule für bildende Künste Hamburg und absolviert neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit am IfL ein Zusatzstudium „Kulturen des Kuratorischen“ an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.